Wichtige Begriffe zu

Symptomen, Diagnosen & Behandlungen

Die Kardiologie ist ein großes Fachgebiet mit vielen Fachbegriffen. Daher habe ich Ihnen wichtige Ausdrücke mit einer kurzen Erklärung zusammengefasst, die in der Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen häufig vorkommen. Bitte beachten Sie, dass diese Liste nicht vollständig ist.

Stellt einen Überbegriff für eine Gruppe von Erkrankungen dar, bei der sich unnormal gefaltete Eiweiße (Proteine) zusammenballen und im Gewebe als sogenanntes Amyloid ablagern. Diese Speichererkrankung kann als sogenannte kardiale Amyloidose das Herz betreffen und eine schwere Erkrankung des Herzmuskels (Kardiomyopathie) auslösen.

Kardiovaskuläre Erkrankungen, welche charakterisiert ist durch systolische Blutdruckwerte ≥ 140 mmHg und/oder diastolische Blutdruckwerte von ≥ 90 mmHg. Bluthochdruck stellt einen wesentlichen kardiovaskulären Risikofaktor dar. Sehr oft ist die arterielle Hypertension mit weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren vergesellschaftet, beispielsweise mit einem Diabetes mellitus oder einer Adipositas (Übergewicht).

Die ARVC ist eine Kardiomyopathie (Erkrankung des Herzmuskels), welche durch eine strukturelle Veränderung primär des rechten Herzmuskels charakterisiert ist. Oft wird der Herzmuskel bei dieser Erkrankung durch Fett bzw. Bindegewebe umgebaut, wodurch es zu einer Herzschwäche bzw. zu Herzrhythmusstörungen kommen kann.

Der AV-Knoten entspricht einer Struktur zwischen der Vorhofkammer und der Hauptkammer. Er sorgt dafür, dass die elektrische Aktivität von der Vorkammer auf die Hauptkammer übergeleitet wird. Als eine Art „Frequenzsieb“ sorgt der AV-Knoten dafür, dass zu hohe Frequenzen aus der Vorkammer (beispielsweise bei Vorhofflimmern) nicht auf die Hauptkammer übergeleitet werden können.

Beim AV-Block kommt es entweder zu einer Verlangsamung bzw. kompletten Unterbrechung der Weiterleitung der elektrischen Aktivität von der Vorkammer auf die Hauptkammer des Herzens. Oft muss ein Schrittmacher implantiert werden, damit beim AV-Block das Herz nicht zu langsam schlägt.

Dies stellt eine häufige, stets gutartige supraventrikuläre Tachykardie dar, das bedeutet, ein schneller Puls über 100/min, der durch einen zweiten Stromweg im Herzen zwischen Vor- und Hauptkammer bedingt ist. Diese Herzrhythmusstörung betrifft sehr oft junge Patienten, typisch ist ein plötzlicher Beginn und ein abruptes Ende. Diese Herzrhythmusstörung kann sehr gut im Herzkatheterlabor dauerhaft behandelt werden.

Verschiedene Medikamente (in Tabletten- oder Spritzenform), welche bei entsprechender Notwendigkeit das Blut „verdünnen“, um einen Schlaganfall zu verhindern. Sehr oft ist eine Blutverdünnung bei Vorhofflimmern oder Vorhofflattern notwendig.

Die Bradykardie entspricht einem Herzschlag unter 60/min. Eine Bradykardie im Ruhezustand kann komplett normal sein, beispielsweise bei einem sportlichen Patienten. Manchmal muss ein zu langsamer Herzschlag mit der Implantation eines Herzschrittmachers behandelt werden, insbesondere wenn durch den langsamen Herzschlag Symptome wie Schwindel auftreten.

Das Brugada Syndrom ist eine genetisch vererbbare Erkrankung, wobei es zu einer Veränderung im Bereich der Ionenkanäle des Herzens kommt. Unter Umständen kann diese Erkrankung mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen einhergehen.

Erkrankung des Herzmuskels (primär der linken Herzkammer), welche durch eine Vergrößerung der Herzkammer und eine zunehmende Einschränkung der Pumpleistung charakterisiert ist. Sehr oft kommt es im Verlauf zu einer Herzschwäche.

Das EKG zeichnet die Summe der Ableitung der elektrische Herzströme auf und stellt damit eine der wichtigsten Untersuchungen beim Kardiologen dar. Der Einsatzbereich des EKGs ist vielfältig, neben Herzrhythmusstörungen können beispielsweise mit dem EKG auch Hinweise auf eine Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff (koronare Herzerkrankung) gewonnen werden.

Extrasystolen entsprechen Extraschlägen aus den Vorkammern bzw. aus den Hauptkammern, welche vom Patienten sehr oft als unregelmäßiger Puls oder Herzstolpern verspürt werden. Eine Abklärung einer möglicherweise zugrundeliegenden Herzerkrankung steht im Vordergrund. In der Folge können Extrasystolen sehr gut behandelt werden, entweder mit Medikamenten oder mit einer Katheterablation im Herzkatheter Labor.

Invasive Untersuchung, wobei entweder über den Arm oder über die Leiste Katheter in das Herz vorgebracht werden.

Schnelle oder langsame Störungen (Abweichungen) des Herzschlages, die oft mit Symptomen wie Schwindel oder Herzrasen einhergehen.

Bei bradykarden (langsamen) Herzrhythmusstörungen muss in bestimmten Fällen ein Herzschrittmacher eingebaut werden. Dieser wird üblicherweise im Bereich der rechten oder linken Schulter (Brust) implantiert, die Sonden werden über körpereigene Blutgefäße in das Herz geführt.

Bei dieser Erkrankung kann der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff, welcher über das Blut transportiert wird, versorgt werden. Häufige Symptome einer Herzschwäche sind Atemnot bei Belastung, die Unfähigkeit, flach zu liegen, bzw. teilweise auch unspezifische Symptome wie eine Gewichtszunahme oder Wasser in den Beinen (Ödeme). Es existieren verschiedene Arten einer Herzschwäche, beispielsweise eine Herzschwäche mit reduzierter Funktion des linken Herzens (HFrEF) bzw. eine Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion des linken Herzens (HFpEF).

Charakteristisch für diese Kardiomyopathie ist eine zunehmende Verdickung des Herzmuskels (primär der linken Herzkammer). Klinisch werden Patienten mit einer hypertrophen Kardiomyopathie oft durch eine zunehmende Luftnot bei Belastung auffällig.

Bei einem erhöhten Risiko für lebensbedrohliche Kammer-Herzrhythmusstörungen muss in bestimmten Fällen ein implantierbarer Defibrillator (ICD) eingebaut werden. Dieser wird in der Regel im Bereich der linken Brust implantiert, die Sonden werden über körpereigene Blutgefäße in das Herz geführt. Der Defibrillator kann bei schnellen Herzrhythmusstörungen zumeist über eine Schockabgabe (synchronisierter Stromimpuls) eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung beenden.

Dieser Begriff umfasst eine Reihe von Erkrankungen, welche mit einer direkten Beeinträchtigung bzw. Schädigung des Herzmuskels einhergehen. Oft zeigen sich initial Symptome einer Herzschwäche, beispielsweise Atemnot bei Belastung oder Wasser in den Beinen (Ödeme).

Kardiovaskuläre Erkrankung, welche charakterisiert ist durch systolische Blutdruckwerte ≥ 140 mmHg und/oder diastolische Blutdruckwerte von ≥ 90 mmHg. Bluthochdruck stellt einen wesentlichen kardiovaskulären Risikofaktor dar. Sehr oft ist die arterielle Hypertension mit weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren vergesellschaftet, beispielsweise mit einem Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) oder Adipositas (Übergewicht).

Behandlung von Herzrhythmusstörungen, wobei durch Wärme (oder Kälte) krankhafte Bereiche im Herzen verödet werden. Zumeist stellt die Katheterablation eine Therapie von tachykarden (=schnellen) Herzrhythmusstörungen dar.

Verengung der Herzkranzgefäße, welche den Herzmuskel mit Blut und damit mit Sauerstoff versorgen. Hieraus kann sich ein Risiko für einen Herzinfarkt ergeben.

Genetisch vererbte oder erworbene Erkrankung (bspw. durch Medikamenteneinnahme), wobei es zu einer spezifischen Veränderung des EKGs kommt. Diese Erkrankung kann unter bestimmten Umständen mit einem erhöhten Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen einhergehen.

Die Pulsed-Field-Ablation (PFA) ist eine nicht thermale Ablation, die ihren Einsatz bei der Katheterablation von Vorhofflimmern findet. Nicht thermal bedeutet, dass die Verödung nicht durch Wärme- oder Kälteapplikationen erfolgt. Mithilfe eines Ablationskatheters werden elektrische Felder erzeugt, die zu einer Schädigung der Zellwand des Herzmuskels führen. Dieser Prozess wird als Elektroporation bezeichnet.

Seltene, aber mögliche Komplikation eines Herzkatheter- Eingriffes bzw. einer Ablationsbehandlung. Darüber hinaus ist der Schlaganfall eine gefürchtete Folge von Vorhofflimmern bzw. Vorhofflattern. Ein derartiger ischämischer Schlaganfall (Blutgerinnsel, welches ein Hirngefäß verstopft) kann in vielen Fällen durch eine Blutverdünnung vermieden werden.

Diese Erkrankung umfasst verschiedene schnelle und langsame Herzrhythmusstörungen, welche mit einer Störung der Funktion des Sinusknotens zusammenhängen. Sehr oft tritt diese Erkrankung auch in der Kombination mit Vorhofflimmern auf, oft muss ein Schrittmacher implantiert werden.

Beim sogenannten sinuatrialen Block (SA-Block) liegt eine Verzögerung der Überleitung bzw. komplette Blockierung der elektrischen Aktivität vom Sinusknoten auf das Vorhofmyokard vor. Oft muss ein Schrittmacher implantiert werden, damit das Herz bei dieser Erkrankung nicht zu langsam schlägt.

Der Sinusknoten ist der natürliche Taktgeber des Herzens und entspricht einer Struktur im oberen Teil des Herzens im Bereich der oberen Hohlvene. Er sorgt dafür, dass das Herz unter Ruhebedingungen mit einer Frequenz von 60 bis 100 Schlägen/min schlägt. Bei körperlicher Aktivität (beispielsweise Sport) sorgt der Sinusknoten dafür, dass das Herz schneller wird.

Ein zumeist plötzlich einsetzender Herzschlag, über 100 Schläge/min, sehr oft mit Harndrang verbunden. Oft gelingt eine Beendigung dieses schnellen Herzschlages durch entsprechende Medikamente, Trinken von kaltem Wasser oder kräftigem Pressen in den Bauch. Oft können diese Herzrhythmusstörungen sehr einfach und sicher mit einer Katheterablation behandelt werden.

Die ventrikuläre Herzrhythmusstörung ist eine Rhythmusstörung der Herzkammer, welche sehr oft mit anderen, teilweise gefährlichen Herzerkrankungen zusammenhängt, wie beispielsweise der koronaren Herzerkrankung. Primär steht eine umfangreiche Abklärung der zugrunde liegenden Erkrankung im Vordergrund, danach muss die ventrikuläre Herzrhythmusstörung entsprechend behandelt werden.

Regelmäßige Erregung der Vorkammern, die jedoch meistens deutlich zu schnell abläuft (200-300 Schläge pro Minute). Dadurch kommt es oft zu Herzrasen, zudem kann ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall bestehen.

Ungeordnete, chaotische elektrische Erregung der Vorkammern, welche sich oft als unregelmäßiger und/oder schneller Herzschlag zeigt. Oft ergibt sich dadurch ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder eine Herzschwäche. Zusätzlich werden die Symptome von Vorhofflimmern vom Patienten oft als sehr unangenehm empfunden.

Seltenere, zumeist gutartige Form einer supraventrikulären Herzrhythmusstörung. Über eine zusätzliche Leitungsbahn im Herzen kommt es zu einem „Kurzschluss“ der Stromleitung im Herzen, wieder steht ein schnelles, plötzlich einsetzendes Herzrasen im Vordergrund. Auch diese Herzrhythmusstörung kann sehr gut mittels Katheterablation behandelt werden.

Glossar

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